Falls Sie Landschaften lieben, die aussehen wie das Motiv einer Ansichtskarte, dann lohnt sich für Sie der Umweg zu der Straße, die von Ourika nach Oukaimeden führt. Am Anfang haben Sie dort noch eine begrünte Landschaft vor sich, mit Olivenbäumen und Eichen, aber je weiter Sie in die Höhe kommen, umso karger wird die Umgebung.
Sie werden das großartige Panorama der nördlichen Vorgebirge des Hohen Atlas sehen, sowie dort eingeritzte Felszeichnungen. Vom Gipfel des Djebel Oukaimeden aus können Sie den atemberaubenden Blick auf das Toubkal-Massiv und die Ebene von Haouz genießen.
Im Sommer ist diese Bergstation mit ihren ausgedehnten Höhenweiden eine Oase der Frische. Ich habe mir örtliche Tajine-Schmorgerichte gegönnt: eine Spezialität, die auf dem Boden zubereitet wird! Echte Hausmannskost, einfach aber lecker.
Oukaimdensollte man bei schönem Wetter besichtigen. Ab Marrakesch dauert die Fahrt 1 ½ Stunde und gibt einen Vorgeschmack auf das Ourika-Tal. Man verlässt den Talboden und fährt dreißig Kilometer an Berghängen und terrassenförmig angebauten landwirtschaftlichen Gebieten entlang, bis man eine weit ausgedehnte Weidefläche erreicht, um die herum die Station erbaut wurde.
Touristen, die auf dem Maultier am einzigen Skilift eintreffen und oft zum ersten Mal Schnee zu Gesicht bekommen, werden von Verkaufsständen, „fliegenden“ Händlern und Skilehrern erwartet. Während der Ferienzeit sehe ich dort Reisebusse mit marokkanischen Touristen und ganze Schulklassen eintreffen, und auf der Rückfahrt ist Stau keine Seltenheit. Ich meide Verkaufsstände und Restaurants, deren Preis-Leistungsverhältnis eher zu wünschen lässt. Ich wandere besonders gerne auf den Pisten, die nach Tacheddirt und weiter südlich in Richtung Agadir führen - im Winter auf Schneeschuhen, im Sommer zu Fuß. Auch Klettertouren bieten sich an, auf entsprechend ausgestatteten Felsen oder auf den Sandsteinblöcken der Umgebung.