Auf der Strecke zwischen Ouarzazate und den Dardès- und Todra-Schluchten kommen Sie ganz bestimmt durch das an der Nationalstraße 10 liegende Boumalne Dadès - warum also nicht anhalten und sein charmantes Zentrum und seine berberische Architektur mit den traditionellen Lehmhäusern entdecken und vielleicht sogar etwas länger dort verweilen? Die Stadt könnten einen schönen Stützpunkt abseits der touristischen Pfade darstellen, denn die relative Abwesenheit von Touristen ermöglicht es, die authentische marokkanische Gastfreundlichkeit, weit weg von den erschöpfenden Großstädten, zu erleben.
Ich hatte die Gelegenheit, an einem Markttag durch Boumalne Dadès zu kommen und dort anzuhalten (die Souks finden sonntags und mittwochs statt) und konnte miterleben, wie dieses kleine verschlafene Städtchen aus ihrer Benommenheit zu erwachen scheint und sich plötzlich belebt.
Meine Reise nach Marokko hat mich verzückt, denn ich hätte nicht gedacht, dass es sich um ein derart schönes Land handelt. Man hört selten etwas vom Tal von Dadès, obwohl man sich hier wie in "tausend und einer Nacht" fühlt. Wie können einen diese Landschaften unberührt lassen? Ob reich verziert oder bescheiden und heruntergekommen, die Casbahs des Dadès-Tals bedecken die zerklüfteten und farbenfrohen Berge.
Dieses kleine Paradies beginnt in Boumalne du Dadès, wo Sie die Nacht verbringen werden, bevor Sie die Wanderungen unternehmen.
Uns ist jedoch ein komisches Abenteuer passiert. Ich war auf einer meiner Wanderungen unterwegs und hatte kein Wasser dabei, da ich dachte, ich käme durch ein kleines Dorf. Ein etwa zehn Jahre alter Junge sagte, er würde uns zum Ort der "Affenfinger" führen. Da wir ihm nicht die total überzogene Summe zahlen wollte, die er verlangte, ist er davon gerannt und uns wurde klar, dass wir uns verlaufen hatten. Wir haben dann zwei weitere Binome getroffen, die ebenfalls wegen Kindern nicht mehr wussten, wo sie waren. Den ganzen Tag lang sind wir geklettert, haben uns abgeseilt (mit unserer zusammen gebundenen Jacken), kleine Wasserläufe durchquert und sind auf enge Felsen gestiegen (ich muss zugeben, dass ich es selber nicht glauben konnte). Schließlich sind wir bei Einbruch der Nacht in einem Luxushotel angekommen, wo jemand ein Taxi gerufen hat. Der Tag bleibt trotz der Anstrengungen ein unvergessliches Erlebnis.