Von meiner Reise nach Australien ist mir Coober Pedy besonders angenehm in Erinnerung. Ich machte auf einem 17 000 Kilometer langen Roadtrip in dieser Stadt Station und genoss ihre Atmosphäre.
Auf den ersten Blick erschien die Stadt wenig einladend, aber ihre Bewohner sind wirklich sehr gastfreundlich! Um der Hitze des Tages zu entgehen, haben sie unterirdisch gebaut. Wer Coober Pedy erkundet, sollte nicht versäumen, die Kirchen zu besichtigen, das Untergeschoss des Desert Cave Hotels zu besuchen und einen Blick in die Bibliothek zu werfen. Das Kino wiederum ist nahezu die einzige Freiluftattraktion.
Nach einem schönen Tag schlug ich mein Zelt auf einem unterirdischen Campingplatz auf. Ungewöhnlich, aber an einem Ort, der wie Coober Pedy voller Überraschungen steckt, nicht besonders erstaunlich.
Schon von der Straße, die nach Coober Pedy führt, sieht man Berge von Steinen und Bohrmaschinen. Auf den ersten Eindruck schien mir diese Stadt nicht sehr einladend: Schrottautos standen einsam und verlassen in der sengenden Sonne herum, und ich fühlte mich ein wenig unbehaglich bei dem traurigen Anblick einiger arbeitsloser Aborigines. Aber was kann man in einer Bergarbeiterstadt inmitten der australischen Wüste schon erwarten?
Und doch ist es ein so einzigartiger Ort, dass man ihn ganz einfach gesehen haben muss! Wenn Sie die Geschäfte, das Museum oder die Kirchen betreten, werden Sie all die Dinge entdecken, die einen Besuch hier lohnenswert machen, und noch dazu ist es an all diesen Orten angenehm kühl. Das Museum informiert Sie über die Ursprünge der Stadt, aber auch über die ursprünglichen Traditionen der Aborigines und natürlich über die Opal-Minen. Ich habe sehr viel über die Region gelernt, zum Beispiel erfuhr ich, dass sie sich in der Sekundärzeit unter dem Meeresspiegel befand und dass man hier in Opal eingeschlossene Fossilien von Meeressauriern aus dieser Zeit fand (einen von ihnen nannte man Eric).
Die Hauptstraße ist voll von Opal-Läden, deren Besitzer (Kroaten, Polen...) aus aller Welt hierher kamen, um ihr großes Glück zu machen. Bei einer Unterhaltung mit einem Australier in einem der Geschäfte erfuhr ich, dass er der Eigentümer ist, dass er seinen eigenen Schmuck herstellt und dass er nach neun Monaten Minenarbeit zurückkam, ohne auch nur das Geringste gefunden zu haben. 25 Jahre ist es nun her, dass er Minenarbeiter war. Eines Tages stieß er auf eine Ader, die ihm 50.000 Dollar einbrachte. Ein Glücksfall! Heute wird nicht mehr sehr viel Opal verkauft. Im Museum erfährt man, dass das Hauptproblem von Coober Pedy früher die Wasserversorgung war. Anfangs wurde das Wasser auf dem Rücken von Kamelen transportiert. Der Ladenbesitzer erzählte mir, dass heutzutage das größte Problem darin besteht, dass die Elektrizität hier viel teurer ist als überall sonst in Australien. Genau aus diesem Grund findet man in der katholischen Höhlenkirche des Ortes auch ein Schild: „Bitte beim Verlassen der Kirche das Licht ausschalten.“
Wenn Sie auf Ihrer Reise nach Australien interessanten Menschen begegnen wollen, dann kommen Sie unbedingt nach Coober Pedy, um sich mit den Leuten in den Geschäften zu unterhalten und mehr über das Leben der Minenarbeiter in den Opal-Minen zu erfahren. Ich persönlich empfand den Aufenthalt hier als eine gut genutzte Zeit, und ich fühle mich bereichert, nicht etwa durch Opale, sondern durch die persönlichen Gespräche.