Im Herzen des Chiapas gelegen, ist Palenque eine alte Maya-Stadt, die heutzutage vom umliegenden Dschungel überwuchert ist. Um von diesem mythischen Ort bestmöglich profitieren zu können, habe ich mich frühmorgens pünktlich zur Öffnung hinbegeben. Je mehr ich durch den Ort ging, desto mehr verschwand der Nebel, und die Tempelruinen wurden mehr und mehr sichtbar. Dieses schwer zu beschreibende Spektakel wurde vom allgegenwärtigen Dschungel und den unaufhörlichen Schreien der Makaken begleitet. Ich habe das Gefühl, dass die Natur ihre Recht von den Menschen eingefordert hat und die Reste einer vergangenen Zivilisation nach und nach verschlingt.
Die ruhige und friedliche Atmosphäre dieses Ortes war äußerst mystisch. Je mehr ich in den Wald vorstieß, auf der Suche nach Tempeln und antiken Stätten, desto mehr hatte ich den Eindruck in eine andere Welt zu geraten.
Die Ruinen von Palenque, die inmitten des Waldes verstreut liegen, wurden erstaunlich gut konserviert, aufgrund der vorhandenen Vegetation. Vor Ort fiel es mir schwer, die wirklichen Ausmaße der archäologischen Stätte einzuschätzen, insbesondere da nur 10% davon freigeräumt wurden.
Da ich mich nicht gut informiert hatte, erwartete ich eine sehr große Stätte, vergleichbar mit Tikal. Tatsächlich ist Palenque weniger durch seine gigantische Größe als durch seine interessanten Reliefs faszinierend. Ich las vor kurzem, dass nur 2 % der gesamten Stätte bisher erforscht worden sind; man kann eine Fläche von 2,5 km² besichtigen. Zum Vergleich: In dem riesigen Tikal sind es 18 km².
Ich erinnere mich vor allem an den Turm des Palastes (die Sternwarte), und ich glaube nicht, an anderen prähispanischen Stätten, die ich in Mittelamerika besucht habe, schon einmal Entsprechendes gesehen zu haben. Am Interessantesten für mich war der Tempel der Inschriften mit dem Grab von König K'inich Janaab Pakal I., vor allem, weil ich nicht die Gelegenheit gehabt hatte, in eine Pyramide einzutreten. In der angenehmen Kühle konnte ich mich ein wenig von der erstickenden Schwüle des Ortes erholen.
Herrliche Reliefs, die Aussicht auf den umliegenden Dschungel von Chiapas, der Sonnentempel und viele andere Dinge machen es zu einem faszinierenden Ort: Ich wünschte nur, ich hätte mich vor dem Besuch besser informiert, was ich das nächste Mal tun werde, wenn ich dorthin zurückkehre. Dieser Ort ist auf einer Reise nach Mexiko ein absolutes Muss.
Die archäologische Stätte von Palenque ist sicherlich eine der schönsten, die Sie in Mexiko besichtigen werden. Inmitten der Natur verloren, ist ein großer Teil noch von Vegetation überwuchert, was im Besucher den Forschergeist weckt!
Ein weiterer, positiver Punkt: der Spot ist zwar einer der touristischsten der Region, die informellere Organisation als in Chichén Itza hat aber zur Folge, dass man sich nicht so von anderen Besuchern bedrängt fühlt, wenn man mal ein Foto machen will.
Die Überreste der Gebäude sind wundervoll, besonders erwähnenswert ist der Tempel der Inschriften, der höchste und prachtvollste der Stätte. Übrigens sind zahlreiche Aktivitäten nur wenige Kilometer von hier möglich (unter anderem Wasserfälle und Wanderungen im Dschungel). Mein Fazit: ein netter Ausflug, Sie werden nicht bereuen, ihn auf Ihrer Mexiko-Reise mit aufgenommen zu haben.