Wir sind zu Dritt für insgesamt 21 Tage nach Patagonien gereist vom 1. Dezember bis 23. Dezember 2019. Zunächst Aufenthalt in Santiago und Stadtbesichtigung privat mit deutscher Reiseleitung nur für uns 3 (sehr zu empfehlen!) Danach 1 Tag Ausflug nach Valparaiso an die Küste (auch wieder mit deutscher Leitung privat). Der private Service kam von einem lokalen Agenten und sie konnte super deutsch, es war sehr sehr interessant.
Im Anschluß ging es per Inlandsflug nach Punta Arena. Sämtliche Transfers vom Flughafen zum Hotel immer mit privatem Fahrer und deutscher Reiseleitung, sehr angenehm, kann am Flughafen auch helfen und übersetzen.
In Patagonien Leihauto von Europcar erhalten. Übergabe sehr zügig und einfach. Dann 3 Wochen Rundreise durch Patagonien und Feuerland bis Ushuaia und wieder zurück. Reiseroute Südpatagonien und Feuerland, der äußerste Süden des Kontinents.
Unterkünfte unterschiedlich, man muss sich an den lateinamerikanischen Standard gewöhnen, es ist nicht so wie in Deutschland. Ab und an gab es Probleme, eine Toilette funktionierte nicht, 2 mal hat die Heizung im Zimmer nicht funktioniert und wurde erst am kommenden Tag repariert. Aber alles in allem gute Unterkünfte, vor allem die Estancia und Cabana waren Highlights.
In der Estancia in Onaisin direkt neben den Königspinguinen lebt man wie zu Hause. Sehr private Atmosphäre. Der Chef macht alles selbst. Essen in einem eigenen großen Esszimmer, man diniert fast schon königlich vor dem Kamin. Frühstück und Abend-Essen schöne Auswahl, individuell wann und wie man es haben will. Ein großes Wohnzimmer für die Gäste, wir hatten es für uns ALLEINE den ganzen Tag, da sonst niemand mehr im Haus war. Ein super edler Billiard-Tisch, den wir ausgiebig genutzt haben. Viele Brettspiele. Unendlich viele Bücher. Eine Bar mit Selbstbedienung. Der Buttler macht den Kamin an und legt Feuer nach wenn man will. Einzigartiges Erlebnis. Zusätzlich kann man Reiten, Schafe beim Scheren anschauen und wenn man will quer durch die Pampa düsen mit den Quad.
Cabana in Ushuaia auch hervorzuheben. Panorama-Blick vom Wohnzimmer auf den Beagle-Kanal und das Ende der Welt. Man lebt in eigenen Häuschen und der Besitzer kommt mit Frühstück jeden Morgen an die Türe.
Auch im Hoel ****** im Torres Del Paine war die Unterkunft hervorzuheben. Kleine Holzhütten mit zahlreichen Pferden umgeben. Einmaliges Erlebnis.
Gesamteindruck dieser Reise: Flora und Fauna sind einzigartig und wird man so nirgends bei uns sehen. Das war auch der Hauptgrund für diese Reise. Die 3 absoluten Highlights für uns waren:
1. Perito Moreno Gletscher in El Calafate
2. Magellan-Pinguine auf der Isla Magdalena in der Magellanstraße
3. Wandern in El Chalten
Hier auch die Empfehlung die Magdalena in das Programm aufzunehmen. Die Königspinguine sieht man nur von Weitem in Onaisin. Auch schön aber niemals so spannend wie der hautnahe Kontakt auf der Magdalena. Und wenn man die Fähre nimmt ist es auch nicht so teuer wie Katamaran oder Speed Boote (Zodiacs) und vor allem auch für Seekranke geeignet. Klar muss man Glück mit Wind und Wetter haben, wie wir es hatten. Aber ich möchte es nicht missen, für mich das Spitzenerlebnis in Südamerika, ich kann sagen, ohne die Magellan-Pinguinos gesehen zu haben wäre diese Reise umsonst gewesen.
Auto und Straßen gewöhnungsbedürftig. Vieles noch Schotterstraßen, gerade im Torres Del Paine. Hier braucht man wirklich Geländewagen, da Schlaglöcher oft unvorhergesehen kommen, hieran muss man sich erst mal gewöhnen. Eine Kunst für sich die richtige Geschwindigkeit zu finden um problemlos und schnell über die Schotterpisten zu kommen.
Tanken ist ein wichtiger Bestandteil der Reise. Am besten immer tanken wo es geht. Im Torres Del Paine extrem wichtig. Wir haben uns 1 mal verfahren und schon kommt man in Schwierigkeiten, denn es gibt keine Tank Möglichkeit im Park, hier sehr sehr gut kalkulieren. Auch auf Feuerland immer Tanken wo es geht, viele Möglichkeiten gibt es nicht.
Fährfahrten über die Magellan-Straße ohne Probleme und zügig.
Zahlung mit Kreditkarte so la la. Oft ging sie nicht, oft waren die Lesegeräte Schuld, manchmal ging es mit der EC-Karte besser. Prinzipiell aber Karte überall möglich, am besten mehrere Karten dabei haben. Bar geht auch immer in Dollar. Dollar nehmen sie alle gerne. Wir haben aber auch in argentinische und chilenische Pesos getauscht in offiziellen Wechselstuben in El Chalten (Argentinien) und am Flughafen in Chile.
Santiago de Chile ist halt Großstadt. Aber auch sehenswert. Bei uns waren viele Demos noch. Wir sind gleich 2 mal in Demo geraten, Tränengas überall auf den Straßen, es brennt in den Augen und beim Atmen in der Kehle. Man gewöhnt sich daran in Santiago...immer wieder Gruppen von maskierten Studenten in den Straßen, die Polizei mit Panzerfahrzeugen hinterher. Aber bei uns war alles friedlich mehr oder weniger.
El Chalten ist Bergsteiger-Paradies. Ort mutet extrem touristisch an, überall Kneipen mit Biergarten, NUR Touristen auf den Straßen, Einheimische scheint es hier nicht zu geben, aber trotzdem sehr schöner Ort, eben zum Bergsteigen und Wandern gedacht.
Weiteres Highlight in Chalten wer NICHT Wandern mag, der fährt zum Lago Desierto hinter. Ein wahrer Traum. Auf der Schotterpiste passiert man Wasserfälle und reißende Bäche auf beiden Seiten, am Ende sieht die Landschaft aus wie in Florida Richtung Keys, links und rechts ein breiter Fluß und man fährt auf Wasserhöhe auf der Strasse dazwischen, eine Traum-Landschaft und am Desierto See kann man dann auch eine Bootsfahrt machen.
In Tolhuin haben wir direkt am Fagnano-See gelegen in dem Hotel **** übernachtet. Mit Terrasse direkt am Fagnano-See. Hier lohnt sich die Autofahrt am See entlang vom Hotel in den Ort hinein. Auch bei der Weiterfahrt nach Ushuaia kleiner Geheim-Tipp. Kurz nach dem Hotel kommt links eine Einfahrt von der Landstraße aus. Eine Schotterpiste geht weit rein in den dichten Wald und man gelangt irgendwann an einen kleinen See der tief im Wald liegt. Einzigartig idyllisch bei schönem Wetter!!!
Rio Grande war sehr hässlicher Ort, wie Rio Gallegos auch, aber außerhalb der Städte ist Patagonien und Feuerland wunderschön. Natur pur. Kein Verkehr. Nur noch Botanik und Tiere.
Beim Fahren immer Aufpassen auf Guanacos!!!! Wir hatten am vorletzten Tag beinahe Unfall. Mussten Vollbremsung machen und kamen nur cm vor dem Guanaco zum stehen. Ein LKW vorher hatte weniger Glück, lag im Straßengraben völlig zerstört.
Guanacos und auch Nandus, Hasen, Pferde und Schafe sieht man ständig neben und auf den Straßen. Sehr interessante Tiere. Wenn man genauer hinschaut sieht man auch viele Andenschakale und weitere kleine Tierarten herumlaufen.
Bei den Grenzübergängen Chile Argentinien kam es bei uns zu größeren Problemen, da die Grenzen noch sehr schlampig gesichert sind bzw. der Überprüfung-Mechanismus nicht wirklich 100%ig klappt, haben wir einige Stempel verpasst im Reisepass. Hier hat aber unser lokale Reiseagent immer zeitnah und gut geholfen, am Ende ging alles problemlos. Lateinamerika ist doch ganz anders als Europa, hier kann man auch viel so regeln indem man mit den Menschen redet, nichts ist in Stein gemeißelt, alles ist möglich und die Menschen sind alle sehr offen und nett uns Touristen gegenüber.
Was uns in Argentinien besonders aufgefallen ist: in JEDER größeren Stadt gibt es Polizeikontrollen!!! Immer am Ortseingang einige km vom Ort entfernt muss man anhalten und die Carabineros kontrollieren Fahrzeug und Papiere! Das ist manchmal nervig, und man braucht ein wenig mehr Zeit, je nachdem, wie viele Autos vor einem stehen...in Chile war das nicht so. Generell waren auch die Zollkontrollen in Chile viel GENAUER als in Argentinien. Vielleicht deshalb kontrolliert man in Argentinien in den Städten mehr, da die Grenzen schlampiger sind (unsere Vermutung), oft wurden wir aber auch durchgewunken und nur die Einheimischen kontrolliert.
Alles in allem eine wunderbare Reise, voll weiterzuempfehlen, es ist schon was ganz besonderes, das Ende der Welt erlebt zu haben (im Tierra Del Fuego Nationalpark Ushuaia unbedingt das Postamt am ENDE DER WELT besuchen!!! Pflichtbesuch, hier bekommt man gegen 3 Dollar Stempel in den Reisepass die bestätigen, dass man am Ende Der Welt war!!!)
Absolutes Highlight ist die Isla Magdalena in der Magellan-Straße. Wir sind via Fähre recht günstig hingefahren (Katamaran und andere sind deutlich teurer!!!) und haben die Wanderung zum Leuchtturm und zurück gemacht. Viele Magellan-Pinguine hautnah zu erleben. Viele Vögel. Absolut faszinierend. Hier auf jeden Fall frühzeitig buchen bzw. reservieren. Wir haben bei unserer ersten Ankunft in Punta Arenas in einem kleinen Reisebüro in der Stadt gleich diese Fahrt gebucht. Sie fahren 2 mal am Tag, ganz früh und Nachmittags. Wind und Wetter abhängig. Wir hatten viel Glück, Sonnenschein pur, kein Wind, keine Wellen, perfekter Tag.
Grenzübergänge zwischen Chile und Argentinien sehr zeitaufwändig und bürokratisch ohne Ende. Ein Stempel-Wahnsinn seines gleichen. Da wir insgesamt 4 Übergänge hatten ist dies schon sehr nervig.
Verkehr in den größeren Städten manchmal sehr nervig.