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Russland

Barrierefreiheit für behinderte Menschen in Russland

Russland ist nicht gerade das touristenfreundlichste Land der Welt; bereits die Pflichten, denen man für den Erhalt eines Visums nachkommen muss, zeugen davon. Ein solcher Schritt kann mehrere Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Es scheint wenig glaubwürdig, wenn behauptet wird, den Behinderten stünden alle Möglichkeiten zur Verfügung, um sich sicher fortzubewegen.

Die Situation der mobilitätseingeschränkten Personen in Russland

Um zu verstehen, welchen Schwierigkeiten mobilitätseingeschränkte Reisende in Russland ausgesetzt sein werden, ist es notwendig, sich über die Situation von 15 Millionen Russen mit Behinderung zu informieren. Die Integrationsprobleme, unter denen behinderte Personen leiden, sind noch immer ein Tabu und können sogar regelmäßig zur Ausgrenzung und zur Vernachlässigung von Kindern führen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die russischen Gesetze diesbezüglich nicht zur Anwendung kommen, obwohl gerade dadurch klar wird, dass behinderte Personen Rechte haben (Gesetz von 1995 zur Chancengleichheit und Rechte von gültigen Personen, Gesetz von 2001 zur Barrierefreiheit in Gebäuden).

Die Tatsache, dass das UN-Übereinkommen über die Rechte von behinderten Personen erst im Jahre 2012 unterzeichnet worden ist, zeigt, dass Russland in diesem Bereich Nachholbedarf hat. Seit einigen Jahren versucht die russische Regierung die Situation von behinderten Personen zu verbessern, vor allem im Zusammenhang mit der Organisation der olympischen und paralympischen Winterspiele von Sotschi 2014, wo ein "Programm zur Barrierefreiheit 2011-2015" gestartet wurde. Dabei wurde eine Infrastruktur aufgebaut, die den Bedürfnissen von behinderten Personen gerecht wird.

Ihre Reise nach Russland

Aufgrund der sozialen Lage mobilitätseingeschränkter Personen in Russland, werden Sie auf Ihrer Reise durch das Land Schwierigkeiten kaum aus dem Weg gehen können. So werden Sie feststellen, dass Verkehrsmittel, Treppen und Toiletten nicht für Personen mit Rollstuhl zugänglich sind. Zudem ist es genauso schwierig, in ein Café zu fahren oder Geld abzuheben. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass die Metrostationen in St.Petersburg und Moskau nicht alle barrierefrei zugänglich sind. Nur 25 Prozent der in Moskau verkehrenden Busse sind behindertengerecht ausgestattet. Als schwierig erweist es sich sogar, den nicht für Rollstühle zugelassenen Kreml zu besuchen, und die Straßen rund um den Roten Platz bestehen aus Kopfsteinpflaster. Somit ist es für mobilitätseingeschränkte Personen schwierig, die Stadt zu befahren.

Der Boden am Roten Platz in Moskau besteht vollständig aus Pflastersteinen.

Sogar blinde Personen können nur schwer Zugang selbst in den größten russischen Städten haben, zumal es dort weder auf den Bürgersteigen noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln taktile Blindenleitsysteme oder reflektierende Streifen gibt.

Mittlerweil wurden in Zusammenhang mit den Forderungen der russischen Regierung unter anderem folgende Anstrengungen unternommen: Die Eremitage in St.Petersburg, eines der größten Kunstmuseen der Welt, ist nun dank einer mobilen Roll-A-Ramp Umbauten- für Behinderte zugänglich. An manchen Stellen findet man auch einige Zugangsrampen und Behindertenparkplätze. Mobilitätseingeschränkte Personen und ihre Begleitung sind von der Visumpflicht befreit. Obwohl es schwierig scheinen mag, schaffen es immer mehr Reisende und erleben herrliche Abenteuer in Russland. Einen Versuch ist so ein Vorhaben also wert !

Ségolène Renoud-Lyat
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