Der Reiseverlauf ergibt sich aus dem Programm. Unser erster Guide Hugo hatte von allen Guides die schwierigste Aufgabe. Er war ausgesprochen engagiert und freute sich mit uns über erfolgreiche Tierbeobachtungen. Da er selbst Fotograf ist, hatte er viel Verständnis für unsere Wünsche. Wir hatten eine tolle Zeit mit ihm und seinem Team unter einfachsten Bedingungen. Andres, mit dem wir in Toro Toro waren, ist ein anderer Typ. Jung, sportlich, flexibel, unterstützend und hilfsbereit. Dafür hatte er etwas weniger Nähe zu Fotografie und Geologie. Wir hatten auch mit ihm eine tolle Zeit, trotz meines Unfalls. Wunderschöne, private Unterkunft mit sehr guter Küche! Witzig: Ausgerechnet dort, wo Andres den Kondor am wenigsten erwartet hat, sahen wir ihn!
An Radek mussten wir uns erst einmal etwas gewöhnen. Er scheint ein wenig komplizierter zu sein. Ja/Nein gehören nicht so sehr zu seinem Wortschatz. Seine Liebe zur Fotografie half in der Salzwüste, Positionen mit tollen Ausblicken zu finden. Unvergesslich auch das Essen in der Wüste. Auf der weiteren Tour nervte es etwas, dass ihn sein Smartphone mit den Games oftmals mehr interessierte als die wunderschöne Landschaft draußen. Man mochte gar nicht mehr durch Fragen stören. Ein Höhepunkt war zweifelsfrei der Besuch der Laguna Colorada. Am Ende der Reise zeigte er aber enormes Engagement, einen Weg durch die Blockaden der Streikenden zum Flugplatz zu finden und war enorm hilfsbereit.
Gut, dass wir uns entschlossen hatten, die Pampas zu besuchen. Sicherlich hätte man dort auch einen Tag mehr verbringen können. Der Tierreichtum war beeindruckend. Es gelangen viele schöne Aufnahmen. Allerdings auch erst, als wir unserem Guide klar gemacht haben, dass wir nicht Strecke auf dem Fluss machen wollen, sondern die Natur erleben und Tiere fotografieren wollen. Das geht nun mal mit einem langsam gleitenden Boot besser. Total albern war die Suche nach Anakondas. Es passt nicht, als Eco-Tourist mit Stöcken bewaffnet im Schlamm ruhende Tiere aufzustöbern. Da sollte man sich davor mit den Touristen unterhalten, wie so etwas abläuft und ob man das dann auch noch machen möchte. So gingen wir einfach ahnungslos dorthin.
Vom Manager der *** wurde uns am Vorabend der Tour in den Madidi NP gesagt, dass die Bootsfahrt 6 Stunden dauern wird. Tatsächlich waren wir 11 Stunden unterwegs! Unser Guide stieg kurz vor der Lodge zu. Das führte zu einer Zwangspause von über einer Stunde im Boot sitzend. Die gesamte Crew war - wir wir später erfuhren - zur Lodge unseres Guides gelaufen, um ihn dort abzuholen. In Chalalan angkommen sahen wir anhand der Beschriftung, dass uns ein Fußweg von 2 km zur Lodge bevorstand. Das ist nicht in 15 min zu schaffen. Es dauerte eine halbe Stunde und das sollte so auch im Programm angegeben werden. Natürlich viel das Nachmittagsprogramm ins Wasser, da es bei Ankunft bereits dunkel war. Die Lodge selbst ist schön gelegen. Es ist erstaunlich, wie die Menschen mit einfachsten Mitteln wirtschaften. Das Essen war gut und alle waren freundlich und unterstützend. Unser Guide kannte sich im Regenwald gut aus, es gelang ihm aber nicht, uns viele Tiere zu zeigen. So war die Ausbeute an Eindrücken und Fotos hier etwas gering. Gelegentlich konnte man den Eindruck gewinnen, dass der Guide Obidio Interesse daran hatte, seine eigene Lodge etwas zu promoten. Es war gelegentlich schwierig, mal eine eigene Meinung von ihm zu erfahren. Er verhielt sich immer sehr diplomatisch (oder professionell?). Bei der Rückfahrt wussten wir bis zuletzt nicht, ob der Papageienfelsen noch besucht werden würde oder nicht. Wir erhielten keine Infos mehr und unser Guide musste auf halber Strecke in ein entgegenkommendes Boot umsteigen, um neue Touristen zu empfangen. Trotzdem hat aber alles sehr gut geklappt. Auch mit dem Rückflug nach La Paz. Vielleicht hätte man uns noch darauf aufmerksam machen können, dass in Rurrenabaque eine Flughafengebühr zu entrichten ist. Da wir das nicht wussten, wurden wir an der Kontrolle erst einmal zurückgewiesen. Eine Verständigung war natürlich schwierig.
Großes Lob an Lea für die Organisation eines Restaurants am Vorabend des Rückflugs unserer Abreise. So konnten wir in Ruhe Reginas Geburtstag feiern. Ganz toll, dass der Fahrer auf uns gewartet hat! Überhaupt waren die Transfers in La Paz perfekt organisiert.
Ich werde später Fotos in die Cloud zum Downloaden stellen. diese müssen aber erst einmal bearbeitet werden. Bei der Weitergabe des Links gebe ich dann auch die Freigabe zur kostenlosen Veröffentlichung bei Quellenangabe.
Die Organisation der Reise war vom ersten Telefonat mit Lea bis hin zur Umsetzung der Reise ausgezeichnet. Wir fühlten uns immer sicher und wussten, dass sich im Office in La Paz jemand um uns kümmert - ein wirklich gutes Gefühl. Die Reiseabschnitte waren sehr unterschiedlich und ergaben vielfältige Eindrücke. Ein direkter Vergleich ist nicht gut möglich. Beeindruckend waren auf jeden Fall die Lagunen mit den Flamingos, dampfende Löcher, Gebirgslandschaft der Sinoli Wüste, Salzwüste und die interessanten Gebirgsformationen des Toro Toro Nationalparks mit seinen vielfältigen Geheimnissen aus der frühen Erdgeschichte.
Ganz schrecklich war der Dreck und Plastikmüll in Uyuni. So etwas haben wir auf der ganzen Welt noch nie gesehen. Und das in einer wunderschönen und schützenswerten Umgebung. Wer das einmal gesehen hat, kommt bestimmt nie wieder! Dass wir nach diesem abstoßenden Eindruck entgegen der ursprünglichen Planung ausgerechnet zum Eisenbahnfriedhof fuhren, brachte des Fass zum Überlaufen. Noch mehr Schrott und Abfall. Der Friedhof ist weit davon entfernt, ein open air Museum zu sein. Es ist einfach nur ein Schrottplatz und man hat sich das Geld gespart für die Müllbeseitigung.
Genauso schockiert haben uns die verbrannte Erde und Waldbrände auf dem Weg von Santa Cruz nach Kaa Iya mit Qualm, Smog, Feuerwehren, Löschflugzeugen, freiwilligen Helfern und leeren Dörfern. Den Smog konnten wir selbst in La Paz noch feststellen. Hier fühlten wir eine gewisse Hilflosigkeit und gewannen den Eindruck, dass es noch ein weiter Weg ist, die Probleme des Planeten weltweit ernst zu nehmen.