Nach Safaris in Ngorongoro und Serengeti, sowie der Besteigung des Kilimandjaro, ist Sansibar eine erholsame, aber auch kulturelle Etappe auf einer Tansania-Reise.
Wenn Sie in Stonetown ankommen, empfehle ich Ihnen durch das Straßenlabyrinth zu spazieren. Ich habe mich gerne ganz zufällig durch die Straßen treiben lassen und die schönen Alltagsszenen genossen. Abends habe ich leckeren gegrillten Fisch am Hafen gegessen, mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund. Im Jozani-Wald bin ich auf die Suche nach roten und blauen Stummelaffen gegangen. Ich habe auch einen Gewürzgarten besucht.
Als ich genug hatte von Besichtigungen, habe ich mir ein Hotel gesucht und meinen Aufenthalt am weißen Sandstrand am Indischen Ozean ausklingen lassen. Große Hotelkomplexe nehmen immer mehr von der Küste ein, dennoch ist es noch möglich kleine, reizvolle Guesthouses zu finden.
Angekommen auf der Hauptinsel Unguja, geriet ich sofort in den Bann von Stone Town und seiner entspannten Atmosphäre. Ein kultureller Ort mit Unterhaltung und Museen, aber auch Ausgangspunkt für Tagestouren, die dazu einladen, die Gewürzplantagen zu entdecken. Meine Tour führte mich auch nach Mangapwani, wo ich etwas über die Geschichte des Sklavenhandels erfuhr, der zum Reichtum der Insel geführt hat.
Sansibar hat viele Gesichter. Der Norden, in Richtung auf Nungwi und Kendwa, hat sich mit großen Strandhotels dem Massentourismus verschrieben. Hier kann man tauchen und schnorcheln: Ich habe die grellbunten Fische bestaunt.
An der Ostküste, bei Jambiani, habe ich einen Moment der Ruhe verbracht. Man kann einigen Massai begegnen, die an den Stränden Schmuckstücke verkaufen: Manche von ihnen vereinen zu meinem Erstaunen traditionelle Kleidung und Smartphone! Während der Nacht habe ich einen grandiosen Sternenhimmel betrachtet, der sich mit Konstellationen über uns ausbreitete, wie man sie nur in der südlichen Hemisphäre beobachten kann.
Verpassen Sie ja nicht Stone Town, die "Stadt aus Stein" , wie sie von Ibn Battuta, einem arabischen Reisenden aus dem Mittelalter genannt wurde. Es ist ein Vergnügen, sich im Labyrinth der Gassen, welche die Altstadt durchziehen, zu verlieren. Auf einen Kahawa (Kaffee auf Swahili und Arabisch) im Umkreis der Moscheen vorbeizuschauen, wird schnell zu einem zeitintensiven Unterfangen. Stone Town ist auch die Stadt, in der man in Tansania am besten speist. Man schätzt es, die Gerichte vom Nachtmarkt in Forodhani zu probieren. Ein Rat unter Freunden: Ganz gleich, was man Ihnen sagt, die Meeresfrüchte sind alles andere als frisch!
Die Strände außerhalb von Stone Town sind großartig und bespickt mir Kokospalmen. Der Sand ist derart weiß, dass es die Augen schmerzt, und das Wasser ist türkis. Die Rückseite der Medaille ist weit weniger einnehmend: Die Badestrände der Touristen sind von den Einheimischen getrennt, wie etwa in der Stadt Nungwi im Norden der Insel. Dies schafft eine Atmosphäre, die ich ganz und gar nicht geschätzt habe. An der Ostküste, mit Ausnahme von abseits gelegenen Ortschaften, wie Michamwi, haben Sie die Auswahl zwischen mehreren Badeorten, in die ich persönlich aber nicht gegangen bin, da ich die Erfahrung im Touristen-Ghetto nicht wiederholen wollte. Möchte man aber unter Weißen Partys feiern, so scheint dies der richtige Ort zu sein!
Kurzum: Sansibar ist absolut unumgänglich,. Sie werden bestimmt nicht enttäuscht sein, vorausgesetzt, Sie sind darauf vorbereitet, die Touristenmassen zu ertragen oder ganz zu meiden.