Am ersten Tag sahen wir den Dschingis-Khan-Platz bereits bei der Anreise aus dem Auto; die angekündigte 'Stadtrundfahrt' ging dann zum in der Tat beeindruckenden Gandan-Kloster. Nach einer kompetenten Einführung und Kurzführung durch den Guide hatten wir genügend Zeit zu eigener Erkundung. Das Hotel war ok.
Am 2. Tag reichte die Zeit nur zur Fahrt zur Lodge mit Picknick an der Straße. Der vorgesehene Besuch der weißen Stupa fand dann am (3.) Folgetag en passant bei entsprechender Kürzung der anderen Programmpunkte -- 2 Kurzspaziergänge statt 'leichtem Trekking' bei den flammenden Klippen, die vormittägliche Wüstenerkundung entfiel -- statt.
Die Fahrt zu den Kongor-Sanddünen am 4. Tag dauerte bis zum späten Mittagessen im Ger Camp, daran anschließend Besuch der Sanddünen und Kamelritt. Unser Guide suchte schon vormittags unterwegs von sich aus ein altes Nomaden-Ehepaar mit uns auf, was uns gut gefiel und sicherlich authentischer war als der vorgesehene Familienbesuch. Auch an den Folgetagen kam es zu zeitbedingt kleineren Programmumstellungen. Ger-Aufbau und v.a. die vorgesehenen religiösen Tänze am 6 . Tag entfielen allerdings wohl aus organisatorischen Gründen. Der für den 7. Tag vorgesehene Besuch des Klosters Tuvkhun (290 km/ 3 Std.) schien unseren Guides zeitlich bzw. fahrttechnisch nicht machbar, bzw. sie wiesen auf die diesbezüglichen Risiken hin. Nach einer kleineren Diskussion, ob dieser Programmpunkt entfallen könne, wurde dann entschieden, an diesem 7.Tag bereits nach Harkorin zu fahren-- mit Besuch der symbolischen Ruinen -- und von dort aus am Folgetag das Kloster Tuvkhun aufzusuchen bzw. alternativ für die anderen Harhorin zu erkunden. Für den Besucher des Klosters aus der Reisegruppe gehört dies zu den Höhepunkten der Reise und sollte keinesfalls bei künftigen Planungen entfallen. Die für den 9. Tag geplante Fahrt zur Nomadenfamilie erwies sich ebenfalls als länger als geplant (3 Std. für 300km), so dass wir erst gegen Abend eintrafen, wobei sich allerdings auch keiner im Auto genau vorstellen konnte, worin die Mithilfe bei der Arbeit tagsüber bestehen könne. Dort hätten wir uns gewünscht, von unserem Guide mehr in die Unterhaltung mit der Familie einbezogen zu werden. Schließlich sorgte eine andere Guide dafür, dass wir bei der Bereitung des Abendessens und dem Melken eingebunden wurden. Als nach dem Abendessen der Vater heimkehrte, gingen wir notgedrungen in unsere eigene Jurte zum Schlafen. Obwohl diese angeheizt worden war, erwiesen sich in der Nacht mit Temperaturen unter 0 Grad die zweifingerdünnen Matratzen und je eine dünne Wolldecke als völlig unzureichend. Hier sollte die Gastgeberfamilie zeitnah investieren.
Durch fahrttechnische Verschiebung des Besuchs des Khustai Nationalparks hatten am 10. Tag nach Nomadic Show -- die von den Vorführern interessant und informativ gestaltet ist -- und Mittagessen alle frei. Tag 11 und 12 verliefen ansonsten wie geplant. Natürlich hatte es der eigentlich recht anmutige Gorkhi-Terelj-Nationalpark gegenüber unseren vorangegangenen Wüsten- und Steppen-Eindrücken nicht leicht, bildete aber einen schönen Abschluss unseres Naturerlebnisses, kombiniert mit einer außerordentlich komfortablen Ger Lodge. Das Denkmal/Monument ist u.E. kein Muss, zeigt allerdings wohl eine (etwas verklärte) mongolische Sicht auf die eigene Geschichte. Die 6 verschiedenen Camps am Nachmittag blieben leider weitestgehend erläuterungslos; insbesondere über Schamanismus erfuhren wir so gut wie nichts. Der 'Besuch einer kasachischen Familie' am 13. Tag beschränkt sich wesentlich auf die Besichtigung von in einer dafür eigens errichteten Jurte angesammelten Gegenständen. Das Museum Bogd Khan Palace scheint uns kulturhistorisch sehr interessant; jedoch beschränkten sich auch hier die Erklärungen unseres Guides wesentlich auf das Vorlesen der -- auch englischen -- Erklärungstexte in den Räumen. Auch sonst hätten wir uns oft mehr bzw. fundiertere Antworten auf unsere kultur- bzw. religionshistorischen Fragen gewünscht. Insgesamt aber waren unser Fahrer und auch unser Guide stets freundlich und bemüht, unser Guide durchweg fröhlich und zum Scherzen aufgelegt, mit Interessensschwerpunkt auf die umgebende Fauna. Als Führer von Wander- und Fotojagd-Touren ist er sicherlich ideal.
Fazit: Wir hatten unvergessliche Eindrücke, die wir gerne vertieft hätten. Das nächste Mal würden wir mit mehr Zeit und Intensität den einzelnen Dingen nachgehen.
Weite und Vielfalt der Landschaft: Wir konnten uns vorher kaum vorstellen, wie verschiedenartig Wüste und Steppe erscheinen können. Auch die traditionelle Kultur - soweit sie uns vermittelt wurde - haben wir als sehr besonders erlebt. Entgegen den Befürchtungen einiger Gruppenmitglieder waren dir Unterkünfte in den *** Camps durchweg komfortabel und gepflegt, das Essen über Erwarten gut.
Die Strecken waren durchweg so knapp kalkuliert (z.B. 3 Stunden für 300 km auf Pistenstrecke), dass wir uns ständig gehetzt fühlten, um das angesteuerte *****-Camp vor Dunkelheit bzw. zum Abendessen zu erreichen. Daher wagten wir kaum noch, um (längere) Stopps zu bitten, um einfach einmal ein paar Schritte zu gehen und die Landschaft auf sich wirken zu lassen. Wir haben sehr geschätzt, dass unser Fahrer sehr umsichtig und unserem Alter angemessen fuhr, ohne Rallye-Allüren wie andere Kleinbus-Piloten; zur Zeitnot mag jedoch beigetragen haben, dass Guide und Fahrer viele Ziele offenkundig auch zum ersten Mal ansteuerten und gelegentlich entsprechend mit der Orientierung zu tun hatten. Nächstes Mal würden wir deutlich kürzere Etappen und auch mehr Zeit vor Ort einplanen wollen.