Als eine der emblematischsten marokkanischen Städte ist Casablanca einerseits die europäischste der Metropolen des Landes, Zeugnis des französischen Städtebaus während der Kolonialzeit und Ergebnis seiner wirtschaftlich landesweit führenden Rolle, andererseits aber auch die marokkanischste aller Städte wegen der beeindruckenden Moschee Hassan II und seiner Medina Bab Marrakech.
Ich habe einige Tage in Casablanca verbracht und finde, dass diese Stadt nach wie vor eine der angenehmsten des Landes ist. Ein wahres Wunder der Architektur, bietet die Stadt einen Kontrast zwischen majestätischen Jugendstil-Alleen und verwinkelten mittelalterlichen Gassen, in denen man sich unweigerlich verläuft. Hier kann man ganz leicht von einem traditionellen Souk in eine Cocktail-Bar in einem modernen Glasturm wechseln. Als Stadt der Kontraste ist Casablanca meines Erachtens ein Spiegelbild des Marokkos von heute, das hin- und hergerissen ist zwischen Tradition und Moderne. Auf jeden Fall ein "Muss" bei jeder Reise durch Marokko.
Für viele Besucher hat Casablanca jedoch nicht den Ruf einer unumgänglichen Etappe auf einer Rundreise in Marokko. Ich war schon mehrmals in Marokko, ohne einen Abstecher nach Casablanca zu machen, und so habe ich eines Tages eine Zwischenlandung auf dem Flug nach Mali genutzt, um die Stad zu besichtigen.
Tatsächlich könnte man sich fast in Europa glauben. Breite Avenues, elegante Wohnviertel, Luxusboutiquen… dennoch ist Casablanca nicht nur das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Ich empfehle Ihnen, durch das Labyrinth der Gassen der Medina zu bummeln, an der Steilküste entlang spazieren zu gehen und auf keinen Fall die prachtvolle Moschee Hassan II zu verpassen. Sie ist strahlend weiß und in Marokko eine der einzigen Moscheen, zu der auch Nicht-Muslime Zugang haben. Sie erhebt sich auf einer riesigen Esplanade und ist die drittgrößte Moschee der Welt. Ihr Minarett ist das höchste im gesamten Maghreb.
Auch wenn Casablanca von den für das Land üblichen touristischen Maßstäben weit entfernt ist - man wird mit Herzlichkeit empfangen, und ein Kurzbesuch lohnt sich auf alle Fälle.
Es fällt mir schwer, zu sagen, dass ich für Casablanca schwärmte. Tatsächlich, habe ich es zweimal besucht, aber ich war nie in der enormen Innenstadt, weil Sie immens ist! Ich blicke zurück auf Erinnerungen an eine große Stadt, mit viel Lärm und viel Umweltverschmutzung, aber ich weiß, dass sie mehr zu bieten hat als das.
Insbesondere mein Besuch in der Hassan-II.-Moschee wird mir auf ewig in der Erinnerung bleiben. Die Stätte ist voll von unglaublich feinen Details. Dieses Monument ist ein Juwel. Bei meinen beiden Besuchen in Marokko war ich dort. Übrigens werden stündlich geführte Touren angeboten, nur am Freitag varieren die Zeiten aufgrund des Freitagsgebets.
Auch der Markt, der in einer Gegend ganz in der Nähe der Moschee liegt, gefiel mir sehr gut. Hierbei handelt es sich nicht um einen Ort, der für Besucher bestimmt ist, wie der zentrale Markt oder die Medina Bab Marrakesch. Tatsächlich fühlte ich mich wiklich fremd, bepackt mit meinem Rucksack in der langen Schlange von Touristen, aber die Marokkaner haben mir, einmal mehr, einen warmen Empfang bereitet, stolz auf sich selbst.